Mehr als 120 an gemeinschaftlichen Wohnprojekten Interessierte strömten am 24.04.2015 zu den Veranstaltungen des 7. Leipziger Wohnprojekte Tages in die Volkshochschule.
Zum ersten Mal organisierte der Arbeitskreis Integriertes Wohnen e.V. (AKIW) das Forum gemeinsam mit dem Leipziger Verein Haus- und WagenRat e.V.
In der Begrüßung betonte Dr. Winfried Haas (Vorsitzender des AKIW) die langjährige stabile und konstruktive Partnerschaft mit der Volkshochschule (seit den 1. Leipziger Wohnprojekte Tagen im Jahr 2000). Ebenso gehören der wohnbund e.V. sowie die Stiftung trias zu den traditionellen Unterstützern der WohnprojekteTage in Leipzig.
Im Fachforum „Mehr als Wohnen – Selbstorganisierte Wohnprojekte zwischen Experiment und Wohnungsmarkt“ wurden besonders die neuen Herausforderungen auf dem mehr als dynamischen Wohnungs- und Immobilienmarkt in Leipzig thematisiert. Dass mittlerweile Bau-und Wohngruppen und ihre Belange mehr politische Aufmerksamkeit in Leipzig gefunden haben belegte der Vortrag von Dr. Beate Ginzel vom Amt für Stadterneuerung. In den aktuellen Diskussionen im Zusammenhang mit dem neuen wohnungspolitischen Konzept der Stadt Leipzig und aktuellen Beschlüssen des Stadtrates spielen z.B. die Neuorientierung in der Liegenschaftspolitik, Sozialkriterien bei Ausschreibungen, Konzeptverfahren bei Vergaben, neue Beratungsangebote sowie die Entwicklung innovativer Wohnformen eine wichtige Rolle. Viele Impulse dazu kommen aus dem Bereich der qualitativ und quantitativ gewachsenen selbst organisierten und gemeinschaftlichen Wohnprojekte.
Rolf Novy Huy (Geschäftsführer der Stiftung trias, Hattingen) legte überzeugend in seinem Vortrag dar, dass das Erbbaurecht als modernes Instrument der Stadt- und Bodenpolitik stärker für die Sicherung von Wohnprojekten genutzt werden sollte. Einen interessanten und anregenden Bericht über den geplanten Mietenvolksentscheid in Berlin vermittelte Jan Kuhnert (Kommunal- und Unternehmensberatung GmbH, Hannover). Abgestimmt werden soll über das „Gesetz über die Neuausrichtung der sozialen Wohnraumversorgung in Berlin‟, mit dem der Erhalt und die Schaffung von preiswertem Wohnraum sowie Mietermitbestimmung durchgesetzt werden soll.
Aus dem Leben und Leiden von Gemeinschaftsinitiativen und ihrem Engagement für Quartiers- und Stadtentwicklung berichteten Anita Selz (Hausprojekt Zolle 11, Leipzig), Renée Somnitz (Rathaussterne Lichtenberg e.V. Berlin) sowie Heike Skok (wogeno eG, München).
In 4 Gesprächsrunden nutzten die TeilnehmerInnen die Möglichkeit zur Diskussion mit den ReferentInnen.
Auf dem anschließenden Markt der Möglichkeiten präsentierten sich neben bereits realisierten bzw. geplanten auch in Vorbereitung befindliche Wohnprojekte an Info-Ständen. Rege wurden Möglichkeit des Informationsaustausches, der Kontaktaufnahme und der Interessentensuche genutzt.