Die Preise für Grund und Boden boomen. Doch nicht nur in Berlin, Köln, Leipzig und München erreichen die Verkaufssummen immer neue Höchststände. Auch die Landwirtschaft spürt den zunehmenden Druck bei der Verteilung von Boden, während viele ländliche Gebiete mit Leerständen und Preisverfall zu kämpfen haben.
„Der Markt ist oftmals nicht mehr in der Lage, eine gerechte Verteilung des Bodens zu gewährleisten. Wir wollen deshalb das Engagement der Bürger stärken“ sagte Rolf Novy-Huy, Geschäftsführer der gemeinnützigen Stiftung trias. Als Gegenentwurf zur Spekulation und Marktversagen fordert sie Bodenfonds, um einen gerechteren Zugang zu Grund und Boden ermöglichen.
Daher hatte die Stiftung am 30. und 31.03.2017 zur „Bodentagung“ nach Schwerte eingeladen. Auf dem Programm standen zunächst Diskussions- und Austauschrunden, u.a. mit NRW-Staatssekretär für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr, Michael von der Mühlen. Die Teilnehmer aus Politik, Verwaltung, zivilgesellschaftlichen Initiativen und Organisationen erarbeiteten nicht nur Kernelemente, Hürden und Skalierungsmöglichkeiten für Bodenfonds sondern auch Forderung an die Politik, den Zugang aller gesellschaftlichen Gruppen zu Grund und Boden sicherzustellen. Boden wieder stärker unter Gemeinwohl zu sehen, nicht nur als Sanierungsfaktor für leere Kassen und als Investitionsgut für Kapitalanleger.
Diskutiert wurden die Herausforderungen der „knappen“ Märkte in den Ballungsgebieten, die Chancen für landwirtschaftliche Bodenfonds sowie für die schrumpfenden Regionen.
Als Ergebnis der Tagung verabschiedeten die TeilnehmerInnen die „Schwerter Erklärung“, mit welcher sie ihre Erkenntnisse und die zentralen Forderungen öffentlich machen.
Zum Download bereitgestellt:
– >>>Dokumentation_Bodentagung
– >>>Schwerter_Erklärung